Jurek Becker, geboren am 30. 9. 1937 in Łodz (Polen), erlebte seine Kindheit in Ghetto und KZ; erst 1945, als er zusammen mit seinem Vater nach Berlin kam, lernte er Deutsch. Nach dem Abitur studierte er Philosophie. Von 1960 bis Ende 1977 lebte er als freier Schriftsteller in Ost-Berlin/DDR. Von 1957 bis zu seinem Ausschluß 1976 war er Mitglied der SED. Im Frühjahr 1977 trat er aus Protest gegen die Haltung der Partei aus dem Schriftstellerverband der DDR aus. Seit Ende 1977 lebte er im Westen, vorwiegend in Berlin. Seit 1978 längere Aufenthalte als Gastprofessor in den USA. Gastprofessor 1978 an der Gesamthochschule Essen und 1981 an der Universität Augsburg, 1989 Poetikdozentur an der Goethe-Universität Frankfurt/M. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt und der Akademie der Künste, Berlin. Becker starb am 14. 3. 1997 an Krebs.
* 30. September 1937
† 14. März 1997
von Sigrid Lüdke-Haertel (E) , W. Martin Lüdke (E) , Michael Töteberg (B)(B) und Nicolai Riedel (B)
Essay
DDR-Autoren hatten es schwer. Dort, wo sie zu Hause waren, und auch im anderen Teil Deutschlands. Jurek Beckers Roman „Der Boxer“, im Herbst 1976 (auch) in der Bundesrepublik erschienen, fand eine geteilte Aufnahme, überwiegend negative Stimmen. Die Kritik ging bis zum ...